Online-Arbeits"kontroll"gruppe

Schon mal daran gedacht sich mit "Leidensgenossen" zusammenzutun, um sich gegenseitig zu unterstützen oder zu coachen? Manchmal wirkt es schon "Wunder" einfach mit anderen zu reden.
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JavaBohne
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Re: Online-Arbeits"kontroll"gruppe

Post by JavaBohne » Sat 16. May 2015, 16:56

Hallo kampfgumfi,

wie ist es gelaufen? Hast du die Arbeit rechtzeitig geschafft und puenktlich abgegeben?

Lass was von dir hoeren, waere toll!

Viele Gruesse,
JavaBohne

kampfgumfi
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Re: Online-Arbeits"kontroll"gruppe

Post by kampfgumfi » Sat 16. May 2015, 20:12

Hallo miteinander

Flöte ich hoffe, du kannst den Urlaub geniessen und etwas von deinen Sorgen abschalten!

JavaBohne vielen Dank für deine netten Worte und die Unterstützung! Habe meine Arbeit am Freitag abgegeben. :) Allerdings ist sie nur 10 Seiten lang :shock: und sie ist inhaltlich bis auf den ersten Teil sehr schlecht... Aber ich habe so viel ich weiss kein Plagiat begangen und ich habe etwas abgegeben! Auch wenn es vielleicht komisch ist, aber ich bin doch etwas stolz auf mich. Jetzt kann mein Betreuer wenigstens etwas mit mir besprechen.
Habe mich erst jetzt gemeldet, weil ich am Donnerstag ja ein bisschen lange in den Freitag hinein gearbeitet habe. Dann habe ich am Freitag noch eine Kollegin bei der Arbeit besucht und habe mit ihr einen Kaffee getrunken und danach bin ich nach Hause gegangen und habe geschlafen. Mein Freund hat dann den ganzen Haushalt geschmissen (Haben einen Mitbewohner/Freund, der IV-Rentner ist und für den Haushalten wir und putzen ihm hinterher, da er schon ein bisschen viel Dreck macht, ausserdem hat der auch einen Hund wo wir dann Gassi gehen, weil der Mitbewohner auch nicht sehr mobil ist ;)). Habe es sehr genossen, ohne schlechtes Gewissen nichts zu machen.
Ich habe mir das Buch bestellt von Hans-Werner Rückert: "Schluss mit dem ewigen Aufschieben" und das ist dann am Freitag gekommen. Der Anfang ist schon mal super und ich denke, dass könnte mir sehr hilfreich sein. Vor etwa zwei Wochen habe ich mich auch noch bei der online Beratung der psychologischen Beratungsstelle unserer Uni gemeldet. Es ging etwas länger, bis eine Rückmeldung kam, aber jetzt hilft es doch sehr, mich da auszutauschen und vielleicht hat der ja auch noch einen guten Tipp, wie ich dann für den zweiten Anlauf meiner Arbeit moralische Unterstützung kriegen kann, oder Hilfe wie man besser plant.
Bin auf jeden Fall sehr optimistisch im Moment!
War heute sogar ganz fleissig. Bin zuerst mit dem Hund spazieren, dann ins Training (heute hat es endlich wieder begonnen, nach der Saisonpause), Mittagessen gekocht und den Abwasch gemacht, Bad geputzt, Abendessen gekocht und auch da den Abwasch gemacht und jetzt noch ein paar Rechnungen bezahlt. Jetzt mach ich mir dann gleich noch den Lernplan für die nächsten zwei Wochen und dann am ersten Juni beginnen meine Ferien! :)

Wie geht es dir JavaBohne?

Wünsche euch einen schönen Abend und einen schönen Sonntag!

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JavaBohne
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Re: Online-Arbeits"kontroll"gruppe

Post by JavaBohne » Sun 17. May 2015, 13:45

Hallo kampfgumfi,

schoen von dir eine so positive Nachricht zu bekommen.

Weisst du, das Wichtigste ist zunaechst, dass du deine Arbeit ohne Plagiat abgegeben hast. Das Zweitwichtigste ist, dass die Arbeit gut ankommt, etc. Du schreibst, dass die Arbeit nur 10 Seiten umfasst. Nun, was war das Minimum und wie viele Seiten hattest du anvisiert? Es gibt verschiedene Moeglichkeiten einen Text "kunstvoll" in die Laenge zu ziehen. Einige Tips findest du hier:

http://juttas-schreibtipps.blogspot.com/

Diese Quelle nutze ich oft, wenn ich selbst Texte - allerdings literatische - schreiben muss und selbst Tipps brauche.

Es ist schoen, dass dein Freund dir bei der allgemeinen Hausarbeit hilft. Viele Maenner tun das nicht. Auch ich muss gestehen, dass ich nicht unbedingt der Hausmann bin, den die Damen gerne in mir sehen wuerden (lach). Euer Rentner erinnert mich an meine Eltern, die irgendwann einmal einen Fruehinvaliden aufgenommen hatten, in der Hoffnung, dass er bei freiem Wohnen den Garten in Ordnung halten wuerde. Er war sogar ein uralter Bekannter meiner Eltern. Oh boy, das ging voellig daneben und artete in einem Chaos aus, das staendig in Familienkrisen endete (lach). Anhand deiner Beschreibung scheint ihr aber Glueck mit diesem Herren zu haben, oder?

Ich selbst kenne das Buch, "Schluss mit dem ewigen Aufschieben" nicht. Nach zig Buechern, die versprachen, genau die Loesung fuer mich parat zu haben, Hunderten von Internseiten, Blogs, etc. bin ich bei der Lektuere solche Schriften sehr vorsichtig geworden, denn zu gross und zu oft waren die Enttaeuschungen, wenn das Buch ausgelesen war. Worauf ich persoenlich achte ist, an wen sich die Literatur wendet! Oftmals stimmt der Titel, z. B. "Prokrastination: Ein Manual zur Behandlung des pathologischen Aufschiebens", nicht mit dem Inhalt des Buches oder the "Therapie" ueberein. Denn, soweit mir bekannt ist, betrifft oben genanntes Buch "nur" die studentischen Aufschieber! Diese sind aber keinesfalls pathologische, also krankhafte Aufschieber, sondern z. B. eher "Gelegenheitsaufschieber", die durchaus erfolgreich therapiert werden koennen; oft sogar problemlos und schnell! Meist erkennt der erfahrene und mit der Materie vertraute Leser das Problem schon beim Lesen des Vorworts!

Du warst wirklich sehr fleissig, wow! Ich wuenschte, dass ich regelmaessig eine so tolle Leistung erbringen koennte. Aber davon bin ich weit entfernt (lach).

Mir geht es soweit ganz gut. Dennoch gibt es immer etwas, was ich beklagen koennte. Aber vom Jammern wird es nicht besser, im Gegenteil.

Dir und deiner Familie wuensche ich ebenso einen tollen Sonntag.

Viele Gruesse,
JavaBohne

kampfgumfi
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Re: Online-Arbeits"kontroll"gruppe

Post by kampfgumfi » Sun 17. May 2015, 14:20

Hey JavaBohne
:) naja es gab kein Minimum, nur ein Maximum. Aber es gibt Abzüge, wenn sie zu kurz war. Ich habe den Export von pyrogenem Kohlenstoff aus dem Boden anhand nur einer Art (Auswaschung) mit nur zwei Beispielen eins aus dem Wald, das andere im Grasland verglichen, das ist leider extrem wenig, und hat Ähnlichkeit mit den "Experimenten" von Galileo. ;-)
Ja mein Freund ist ein riesen Schatz! Es ist nicht so, dass er mir, sondern das ich ihm im Haushalt helfe. Er will mal Hausmann werden. Unser Rentner ist nur wegen einem Schlaganfall Rentner. Also wir wussten, dass er "nur" Arbeit macht, aber dafür haben wir es sehr lustig mit ihm und mein Freund ist schon ewigs mit ihm befreundet.

Heute war ich sehr unproduktiv und gehe jetzt meine Schwester und Neffen besuchen. Also wird heute nicht mehr viel. Das Problem war vor allem, dass ich das Gefühl habe, dass es zuviel ist. Jetzt muss ich einfach schauen, dass ich nicht erst auf den letzten Moment reagiere.

wegen den Büchern kann ich mir gut vorstellen, dass das enttäuschend ist. Das Buch richtet sich nicht nur an Studenten, aber er schreibt klar, dass es vor allem für Leute ist, die nicht länger als 15 Jahren aufschieben. Es spricht mich vom Schreibstil aber sehr an.

Ja, Jammern bringt leider nicht viel, aber den Kummer aufzuschreiben kann hin und wieder sehr hilfreich sein.

Ach ja, und wegen dem produktiv sein, du bist ja stets im Beruf fleissig. Das ist doch schon mal viel!

Wünsche auch dir ein schönes Wochenende!

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JavaBohne
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Re: Online-Arbeits"kontroll"gruppe

Post by JavaBohne » Mon 18. May 2015, 15:54

Hallo kampfgrumfi,

nun, es ist wirklich ein ganz toller Gedanke von euch, "euren" Rentner liebevoll zu versorgen und zu umsorgen. Voellig egal, ob er Nutzen oder Arbeit bringt. Warum muss auch heutzutage alles nur Nutzen oder Profit bringen? Ich denke, dass diese von euch gelebte Fuersorge genau das ist, wie wir Europaeer uns doch eigentlich in der Welt darstellen: christlich! Ich finde eure Aktion absolut lobenswert und auch nachahmenswert. Ich wuensche euch damit auch weiterhin grossen Erfolg und alles, erdenklich Gute!!!

Deine Arbeit ist nun geschafft und abgegeben. Nun sind die Anderen dran, die Arbeit fuer sehr gut, gut oder weniger gut zu beurteilen. Aber du hast in jedem Falle bereits einen Erfolg vorzuweisen: Du hast puenktlich eine Arbeit erstellt und abgeliefert! Das ist fuer eine Prokrastinatorin bereits sehr gut. Also sei stolz auf dich!

Was die Buecher ueber Prokrastination angeht, bin ich davon ueberzeugt, dass es viele gute und lesenswerte Buecher gibt. Doch was mir meistens unter das Auge kommt sind Wiedeholungen von Wiederholungen. Bestimmte Graphiken oder empfohlene Formulare, sind oft die dritte Kopie zu einem vierten Verweises zu einem fuenften Buch! Du verstehst! Alles schon dagewesen. Mir persoenlich kommt es vor, dass die Wissenschaft nicht nur steckenbleibt, sondern sich sogar rueckwaerts entwickelt. Relativ frueh hiess es, dass die Prokrastination anerzogen/antrainiert sei. Erst spaeter kam der genetische Aspekt und die Persoenlichkeitsstoerung hinzu. Seit in etwas 2005 neigen die Psychologen wieder dazu, die Theorie der Anerziehung/Antranierens wieder aufzugreifen. Ferner glauben sie, dass ein pathologischer Prokrastinator nach rund sieben Jahren Therapie "geheilt" werden koenne! Sieben Jahre? Nur um etwas Antrainiertes umzutrainieren? Meiner persoenlichen Meinung nach voellig daneben. Zumal es immer noch keine Studie ueber die pathologische Prokrastination gibt (lach).

Das Aufschreiben des Kummers, oder das Aufschreiben der Erlebnisse/Erfahrungen mit der Prokrastination bringen ganz bestimmt etwas. Wenn ich einige Erlebnisse niederschreibe, explodiert in mir eine Gefuehlswelt, die ich vorher noch nie gekannt habe. Also es steckt ganz klar (zumindest bei mir) etwas Psychologischer hinter meiner Prokrastination. Vielleicht sollten wir alle einfach mal unsere gesamte Geschichte der Prokrastination aufschreiben, nur um zu sehen, wie wir reagieren und ob und welche Aenderungen eintreten! Waer' doch mal ein interessanter Gedanke, oder?

Das ist richtig, ich prokrastiniere beruflich niemals. Und offen gesagt, verstehe ich das nicht. Allerdings, ich arbeite gerne (entschuldigt bitte, aber so ist das *lach*) und brauche das Gefuehl am Abend, etwas Sinnvolles getan zu haben. Aber sobald ich Zuhause angekommen bin, geht bei mir kaum noch etwas! Es klingt eigenartig und wie eine "'reverse' procrastination"!

Viele Gruesse,
JavaBohne

kampfgumfi
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Re: Online-Arbeits"kontroll"gruppe

Post by kampfgumfi » Sun 31. May 2015, 21:29

Hallo Javabohne
Sorry, dass ich erst jetzt schreibe. Habe meine Geschichte hier eingetippt aber alles ging wieder verloren... Aber jetzt habe ich gemerkt, dass ich das gar nicht möchte, weil mir meine Geschichte irgendwie lächerlich vorkommt, da ich es eigentlich immer sehr gut hatte. Zudem habe ich beim psychologischen Dienst von unserer Uni vorbeigeschaut, und habe da schon genug von mir erzählt und darf das diese Woche noch ein mal.

Habe mich auch gefragt, wieso du nicht gleich den Anfang gemacht hast. ;)
Was ich mich ein wenig frage, ist, ob du noch die Hoffnung hast, dass du dich noch ändern kannst. Denn einerseits bist du hier ja sehr aktiv und setzt dich mit der Thematik stark auseinander, andererseits siehst du das Prokrastinieren als etwas genetisches an. Dies würde ja aber eine Besserung erschweren oder gar verunmöglichen und bietet so eine gute "Ausrede". Und was mich auch sehr interessiert ist, wie oft du in Therapie warst, wie lange und wann das letzte mal.
Verstehe aber, falls dir das zu neugierig ist.

Warum sollte es nicht sieben Jahre gehen, bis man sich etwas abgewöhnt, dass man sich über noch mehr Jahre verinnerlicht hat? Wenn man sich über Jahre ganz viele Kilos angegessen hat, wird man die häufig auch nicht in einem Jahr los. Wäre natürlich schon schöner, wenn es schneller ginge, aber man würde ja kontinuierlich Fortschritt machen, was ja auch toll wäre.

Ganz liebe Grüsse Gumfi

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Re: Online-Arbeits"kontroll"gruppe

Post by JavaBohne » Sun 31. May 2015, 23:32

Hallo kampfgumfi,

Ich kenne das Problem, dass man Texte verliert, wenn man sie posten will. Ich kopiere immer erst den ganzen Text in den Arbeitsspeicher meines Computers und poste erst dann. Oder wie heute, schreibe ich mit Word 2013 und lasse den Text bis zur Veroeffentlichung bestehen. Dadurch konnte ich mehrfach meine Texte retten.

Du fragst dich, warum ich nicht den Anfang gemacht und meine Geschichte aufgeschrieben habe? Das habe ich sogar getan, deshalb konnte ich weiter oben in diesem Thread auch darueber berichten, wie ich mich gefuehlt habe.

Liebe kampfgumfi, ich sehe die Prokrastination nicht NUR als etwas Genetisches an. Das wird mir hier im Forum ab und zu nachgesagt, aber in vielen Kommentaren widerlege ich das. Ich glaube aber, dass die Prokrastination in vielen Formen vorkommt. Eine Form davon ist die genetische Prokrastination. Den Beweis dafuer habe ich in einem anderen Post, hier im Forum mit mehreren Links belegt. Die genetische Form ist nur eine der Moeglichkeiten, wie die Prokrastination entstehen kann. Im Uebrigen scheint auch die Impulsivitaet eine grosse Rolle zu spielen, was neu fuer mich ist. Das koennte bedeuten, dass die ADHS und die Prokrastination enger zusammenhaengen als bisher geglaubt. Aber darueber weiß ich noch zuwenig, als dass ich hier im Forum eine Meinung abgeben koennte. Aber sobald ich mehr Zeit habe, werde ich das nachholen (lach).

Ob ich Hoffnung habe, dass es mit meiner Form der Prokrastination besser werden kann? Auch wenn man nun ein klares Nein aufgrund meiner oft negativen Kommentare erwarten wuerde, so ist meine Antwort ein klares Ja! Denn ich moechte mich gar nicht der Prokrastination ergeben.

Martin Luther wird ein sehr interessanter Spruch zugeschrieben; frei nach Luther: "Und wenn ich wuesste, dass morgen die Welt unterginge, so wuerde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen." Das ist Hoffnung pur, und nach diesem Motto habe ich immer gelebt. Niemals aufgeben! Komme, was kommen will.

Ich halte eine siebenjaehrige Psychotherapie fuer etwas, was weder der Psychologe, noch der Patient im Bereich der Prokrastination durchhalten koennten. Ich rede herbei NICHT von anderen psychischen Erkrankungen, sondern ausschliesslich von der pathologischen Prokrastination. Diese lange Zeit mag mehr zerstoeren, als heilen. Aber das ist nur meine persoenliche Meinung, fuer die ich KEINE Links zur Unterlegung nachweisen kann.

Viele Gruesse,
JavaBohne

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Re: Online-Arbeits"kontroll"gruppe

Post by JavaBohne » Sun 31. May 2015, 23:49

kampfgumfi wrote:...Und was mich auch sehr interessiert ist, wie oft du in Therapie warst, wie lange und wann das letzte mal. Verstehe aber, falls dir das zu neugierig ist.....
Hallo kampfgumfi,

Ich habe insgesamt vier Anlaeufe genommen, die ich allesamt entweder abbrach, oder die, wie in einem Fall, von seiten der Therapeutin nicht weitergefuehrt wurde. Eine Psychoanalyse (wegen Misshandlungen durch meinen Vater), lehnte ich ab, nachdem ich eine Wartezeit von ueber einem halben bis zu einem Jahr gehabt haette!

Von einem letzten Mal, kann ich nicht unbedingt sprechen. Aber vielleicht sollte ich weiter ausholen. Ich war mit einer Dame verheiratet, die "multiple mentale Probleme" hatte. Aufgrund dessen war ich von 2003 bis 2005 in Deutschland und von 2006 bis 2010 in den USA regelmaessig mit ihr in psychologischer Betreuung und habe selbst an vielen Sitzungen teilgenommen, weil meine Ex-Frau nicht allein sein wollte. Von 2008 bis Ende 2010 habe ich zusaetzlich das Thema Prokrastination mit der Therapeutin (und zwei ihrer Kollegen) besprochen, sozusagen nebenbei. In 2012 nahm ich erneut einen Anlauf und liess noch noch einmal auf Probesitzungen ein, die ich aber nicht weiterfuehrte, als ich den "Therapieplan" und den Kostenplan bekam. Denn was wieder einmal durchgefuehrt werden sollte, waren die herkoemmlichen Anzaetze wie mit Salamitaktik und "Babyschritten" sowie mit Tagesablaufplaenen und einer besseren Organisation die Probleme angehen. Das kannte ich alles und hatte es schon in vielen muehsamen Arbeitsstunden selbst voellig erfolglos durchgefuehrt.

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesen Informationen ein wenig helfen?

Viele Gruesse,
JavaBohne

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Re: Online-Arbeits"kontroll"gruppe

Post by kampfgumfi » Mon 1. Jun 2015, 18:25

Hallo JavaBohne

Das mit den Therapien hört sich ja nicht so beglückend an. Wieso denkst du denn, dass die Therapien in dieser langen Zeit mehr versauen würden?
Wieso hast du dich zu der Psychoanalyse nicht angemeldet? Ein halbes Jahr Wartezeit ist ja schon nicht so prickelnd, aber es hört sich für mich mehr nach einer Ausrede an. Du erwartest ja nicht, dass du in einem halben Jahr schwupdiwup geheilt wirst.
Also im grossen und ganzen hattest du nie eine wirkliche Therapie für dich alleine. Meinst du nicht, dass es wert wäre noch mals zu versuchen eine Therapie zu starten und es vielleicht auch durchzuziehen?
Eine Freundin von mir hat schon jahrelang Essstörungen und ist wahrscheinlich gerade etwa sieben Jahre in Therapie immer wieder an anderen Orten. Sie war auch häufig nicht zu frieden mit den Therapierenden. Auch mit diesem Arzt den sie jetzt hat, war sie zu Beginn nicht glücklich. Allerdings hat sie schon viel von ihm profitieren können und ist heute sehr froh bei ihm zu sein. Kürzlich habe ich mit ihr telefoniert und sie hat mir berichtet, dass es ihr im Moment nicht so gut geht, weil sie eine riesen Einsicht hatte auf ihre Kindheit, aber sie sehr froh darüber ist, weil ihr jetzt einiges klarer ist und sie das jetzt verarbeiten kann.
Also ich muss ehrlich sagen, ich glaube man muss sich vor allem helfen lassen wollen.

Ganz liebe Grüsse

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Re: Online-Arbeits"kontroll"gruppe

Post by JavaBohne » Mon 1. Jun 2015, 20:10

Hallo kampfgumfi,

nun habe ich doch einmal eine Frage an dich, die eher spassig gemeint ist als ernst: Gibt es irgendeine Antwort von mir, die du akzeptieren wuerdest? Oder die nach deinem Ermessen richtig waere (lach)?

Bisher habe ich eher den Eindruck bekommen, dass du die meisten meiner Antworten in Gegenfragen umformulierst und gegen mich gerichtet stellst. Kann das sein (lach)?

- Denn wie kommst du darauf, dass ich mir nach insgesamt 22 Jahren grosser Bemuehungen herauszufinden, warum ich prokrastiniere (oder so bin, wie ich bin), nicht helfen lassen will?

- Nach insgesamt 13 Jahren durchgehendem, zum Teil sehr intensivem Kontakt mit jeglicher Form von Psyshologen (bis laufend direkt und indirekt), glaube ich, dass ich fuer mich persoenlich alle Antworten gefunden habe, dich ich brauche, um zu wissen, was in mir vor sich geht. Oder ist das immer noch zu wenig (lach)?

Eine sehr gute Freundin litt ebenfalls an Essstoerungen, entwickelte daraus, bzw. daraufhin eine andere Zwangsstoerung, skin picking. Sie begleite ich indirekt seit knapp zwei Jahren auf ihren Wegen zu verschiedenen Psychologen. Sie ist ebenfalls nicht zufrieden, was mir persoenlich sehr zu schaffen macht, weil ich sie mag. Ich kann deiner Freundin nachempfinden, was sie durchmacht. Auch bei meiner Bekannten waren Kindheitserlebnisse fuer ihre Zwangsstoerungen ausschlaggebend.

Ich wuensche ihr viel Glueck!

Viele Gruesse,
JavaBohne

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